Das Evariste Galois Archiv

'Tout voir, tout entendre,  ne perdre aucune idée', Evariste 

    Galois, 29/Oct/1831

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Schulzeit

Mit zwölf Jahren, also im Jahe 1823, begann Galois mit dem Lyceum Louis-le-Grand in Paris. Dieses war seine erste Schule. In seiner Biographie "Genius and Stupidity" beschreibt Bell das Anwesen der Schule als trostlosen Schrecken. "Vergittert und verbarrikadiert und dominiert von einem Schulleiter, der mehr von einem politischen Gefängniswärter als von einem Lehrer an sich hatte. Der Ort schaute aus wie ein Gefängnis und war auch eines." Auch wenn Bell damit übertrieb oder gar, das was er in früheren Biographien fand, fehlinterpretierte, so waren seine Vergleiche sicherlich nicht ganz falsch. Die turbulenten Ereignisse dieser Zeit - also das unausgewogene Kräftedreieck zwischen Klerus, Royalisten und Republikanern - hinterließen auch ihre Spuren in der Schule, unter anderem in ein rasanten Wechsel der Direktoren. Während seines ersten Schuljahres, gab es sogar eine Rebellion. Darauf wurden 40 Schüler von der Schule verwiesen. Galois, der gerade erst angefangen hatte, war noch in keinerlei politische Ereignisse verwickelt. Nach seinen Zeugnissen war Galois im ersten Schuljahr ein erfolgreicher Schüler und erhielt mehrere Auszeichnungen. In den Biografien gibt es eine Fülle von Ungereimtheiten über seine Schuljahre am Louis-le-Grand. Eine der Huaptursachen liegt möglicherweise an der für viele Biografen ungewöhnlichen Art die Klassenstufen an französischen Lyzeen zu zählen: Man begann die Schule mit der "sechsten Klasse" und das letzte Jahr wurde als "erste Klasse" bezeichnet. Evariste durfte mit der "vierten" KLasse als Internatschüler beginnen, d.h. ihm wurden die ersten zwei Jahre erlassen. Seine erfolgreicher Schulbeginn und die beiden ersten Jahren zeigen, dass die Vorbereitungen durch seine Mutter sehr fundiert waren. Aber im Schuljahr 1825-26 änderte sich seine Einstellung gegenüber der Schule. Während der Winterzeit war er von heftigem Ohrenweh geplagt worden, was sicherlich durch die schlechten klimatischen Bedingungen in den Räumen hervorgerufen worden war. Bell romantisierte dieses Jahr, in dem er schrieb, dass zu dieser Zeit sich Galois mathematisches Genie regte. Am Ende des Schuljahres erhielt sein Vater einen Brief des Direktors, in dem dieser dringend empfahl, dass Evariste die Klasse wiederholen sollte, weil er ihm nicht reif für die letzte Klasse des Lyzeums erschien. Wegen des starken Wiederstandes durch Evaristes Vater wurde Evariste jedoch dennoch versetzt, aber schon nach wenigen Monaten musste er dann dennoch im Januar zurückwechseln. Im Februar besuchte Galois seine erste Mathematikklasse, ein Kurs von Vernier. Während dieses Kurses arbeitete Evariste mit Legendres Geometrie-Text und er lernte möglicherweise zum ersten Mal die Gleichung von Lagrange kennen. Aber seine Ablehnung gegenüber den anderen Fächern änderte sich nicht. Seine Lehrer beklagten sich, dass er nicht am Unterricht teilnähme und nahezu keine Hausaufgaben machte. Im zweiten Zeugnis in der Klasse schrieben sie: "Er wird von der Raserei der Mathematik beherrscht; ich glaube auch, dass es besser für ihn wäre, wenn seine Eltern zustimmten, dass er nur Mathematik studierte. Er verschwendet seine Zeit hier, und er tut nichts, als seine Lehrer quälen und zieht sich damit ständig Strafen zu!" Auch in der "ersten" Klasse, die auch Réthorique genannt wurde, änderte sich nichts an seinem Verhalten. Vernier schrieb im ersten Zeugnis: "Arbeitet kaum für mich, quatscht viel. Seine leichte Auffassungsgabe, an die man glauben muss, obwohl ich davon noch keinen Beweis erhalten habe, führt ihn zu nichts : in seinen Aufgaben gibt es nichts als eine Spur von Seltsamkeiten und Nachlässigkeiten." Desforges schrieb: "Immer mit Dingen beschäftigt, die er nicht zu machen braucht. Wird täglich schwächer.



Autor: Bernard Bychan; Letzte Änderung am: September 15, 2017


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